7: NOSEWORKING

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Unter dem Begriff NOSEWORKING fasst man vielfältige Arten der Nasenarbeit zusammen. Hierzu gehören auch die veschiedenen Sparten im Rettungshundbereich wie z.B. Clean Boot Hunting, Flächen-, Trümmer-, Lawinen-Suche, Mantrailing. In den letzten Jahren hat die Zahl der teilnehmenden Samojeden stark zugenommen. 

Elisa  Lachenmayer die seit Jahren mit ihren Samojeden in der Rettungshundarbeit tätig ist schrieb: „Man sieht, auch wenn Samojeden keine typischen Vertreter in der Rettungshundearbeit sind,  das sie auch in dieser Arbeit sehr gute Leistungen bringen können und es nur am Menschen liegt die Energie und Geduld  in diese Arbeit mit ihren Hunden zu investieren!“  

  

Samojeden bringen die folgenden Vorteile von Natur aus mit, welche ihnen die Arbeit als Rettungs-, Suchhunde, auch im tiefen Schnee zugute kommen.

      • Sehr guter Geruchssinn: Ein überaus wichtiger Sinn beim nordischen Hund, mit all seinen Funktionen. So finden sie z.B. im verschneiten Trail die Schlittenhundespur unter dem Schnee wieder.
      • Ausdauer, mental und körperlich:  Der Samojede vereinigt körperliche Ausdauer und Wendigkeit mit mentaler Stärke. Er ist in der Lage über lange Distancen auch im hohen Schnee ausdauernd (stundenlang) zu laufen und zu arbeiten.
      • Selbständigkeit, Wesenssicherheit: Der Samojede ist in der Lage die zum Erfolg führenden Entscheidungen selbständig zu treffen. Er kann im Ernstfall nicht immer die Unterstützung seines Hundeführers erwarten. Scheues oder agressives Verhalten ist zuchtausschliessend, eine mittlere Reizschwelle wünschenswert.

Ein Rettungshundeführer benötigt eine gute Kondition, Arbeiteifer und Unerschrockenheit. Er muss fleissig lernen um sich weiter zu bilden, zur Zusammenarbeit mit anderen Teams bereit sein, abkömmlich sein. Er sollte andere Hunde mögen und wenn nötig motivieren können.

     

     CLEAN – BOOT HUNTING / FÄHRTENSUCHE

Sicher gibt es Hunderassen die speziel für diese Arbeit gezüchtet wurden, einen genetischen Vorteil haben. Aber die zuvor aufgezählten Punkte befähigen auch den Samojeden eine Fährte gründlich aus zu arbeiten. Und der Spaß den er dabei hat ist unverkennbar.

Boot Hunting: Der Grundstein wurde Ende des 19. Jahrhunderts in England gelegt. Bei der Jagd legte der Fährtenleger mit seinen Schuhen eine Wildgeruchs-Fährte (z.B.  Fuchsblut). Dieser sog. „Schweißfährte“ folgen dann die Hunde. Heutzutage würde ein so ausgebildeter Samojede in der Lage sein, z.B. verletzten oder angefahrenen Tieren zu folgen, selbst im tiefen Schnee und bei Schneesturm.

Clean Boot Hunting ist die Alternative. Eine spannende Jagd (ohne Blutspur) durch oft unwegsames Gelände mit wechselnden Bodenbelägen. Ziel ist es der Spur einer Person zu folgen, die diese zuvor gegangen oder gelaufen ist. Der Hundeführer muss lernen die Signale seines Hundes zu sehen und zu deuten. Beide müssen sich perfekt verstehen und vertrauen.  Zudem arbeiten sie an ihrer Kondition und Gesundheit, so wie auch der sog. „Runner“ welcher am Schluß als vermisste Person voll Freude gefunden wird.

      MANTRAILING

Der Grundstein wurde etwa im 19. Jahrhundert in Amerika gelegt. Man= der Mensch und trailing = (Spur/Fährte) folgen .

Obwohl genetisch veranlagte Rassehunde (wie Jagdhunde) beforzugt eingesetzt wurden, bewährten sich im Mantrailing inzwischen auch andere arbeitende Gebrauchshunderassen, wie auch der Samojede. Die schwierigste Sucharbeit für Mensch und Tier und wohl anspruchsvollste Art des Noseworking`s.  Verfolgung einer individuellen Geruchsspur (Trail) in eher aufrechter Haltung, bis zum Erreichen des Menschen (vermisst, traumatisiert, demenzkrank, verletzt) oder (Haus-) Tier-Spur (Pettrailing). Der Hund orientiert sich an den verlorenen Geruchsmolekülen in der Luft und im Bodenbereich. Sie driften z.B. bei Windeinwirkung und Sonneneinstrahlung ab, verdünnt sich an einigen Stellen, verdichtet sich dafür an geschützten Stellen. Der Hund darf sich nicht ablenken lassen (von anderen Personen-Gerüchen, dem Verkehr, anderen Hunden, Wild usw.). Maintrailer können auch in der Stadt und in Gebäuden eingesetzt werden. In der Rettungshundearbeit werden immer mehr Maintrailer ausgebildet. Eine Zusammenarbeit von Flächensuchhunden und Mantrailern steigert die Effizienz bei der Vermisstensuche, wobei die Letzteren in der Regel eine Hinwendungsrichtung vorgeben.

tiere_c2eb274a66feeb39e8430690362d8c18  Nachfolgend Mantrailing-Ausbildung mit Cheyenn`s Tochter Pretty WYNN beautiful of Whiteline.  Ulrike Ladinig die weitere Samojeden darin ausbildet schrieb: „Gestern haben wir Mantrailing Training gehabt, und wenn Dich wer fragt ob Sammies dafür geeignet sind, kannst Du laut und deutlich ja sagen.“ 

Mantrailing mit Wynn. Ulrike Ladinig wartet zusammen mit Wynn. Die schaut sich um, kann aber nichts sehen.

Ulrike lässt Wynn an der langen Fährtenleine vorauslaufend suchen.

Wynn läuft suchend über das Feld hinaus weiter. Nachdem sie Lorian gefunden und freudig begrüßt hat, laufen sie zurück.  

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Pretty WYNN beautiful of Whiteline

Wynn und zwei weitere Samojedenhündinnen von Ulrike Ladinig „Fe“ und „Gremlin“ springen sehr gerne und arbeiten deshalb auch im Agility-Sport. Zudem arbeiten sie mit Kindern mit Schächen. Ab Herbst bis zum Frühjahr sind sie dann gemeinsam als Schlittenhunde auf Langstrecken im bergigen Österreich unterwegs. Ulrike Ladinig hat noch zwei ältere Samojedenhündinnen „Aimee“ und „Akima“ die sie geistig und körperlich ihrem Alter, ihrer körperlichen Verfassung gemäss geistig und körperlich auslastet.

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Pretty WYNN beautiful of Whiteline.

tiere_c2eb274a66feeb39e8430690362d8c18  Kiowa`s Sohn Dakito SAMOA von Barendorf  ist nun in der Ausbildung zum Mantrailer, nachdem er zwei Jahre als Flächensuchhund arbeitete. Seine Eigentümerin Elisa Lachenmeyer schrieb: „Er zeigt sehr gute Leistungen und auch wenn uns manchmal sein typischer Sturkopf im Weg steht findet er immer wieder zu dem Menschen!“   Zudem ist Samoa ein geprüfter Besuchshund, geht in Behinderteineinrichtungen und Seniorenheime und er hat die Begleithundeprüfung erfolgreich bestanden.

Begleithundeprüfung: ELISA und SAMOA

      FLÄCHENSUCHE

Die Flächensuchen in der Rettungshundearbeit erfordern die meisten Einsätze. Bei der Suche nach vermissten Personen die z.B. verwirrt /demenzkank waren,  unter Schock (nach Unfall / Verbrechen) standen oder welche sich aus unterschiedlichen Gründen versteckten sind die Flächensuchhunde sehr oft erfolgreich.

Es gibt kein schlechtes Wetter, gesucht und trainiert wird bei jeder Witterung. Der Einsatz erfolgt Tag und (meist) Nachts zu jeder Zeit.  Der Hundeführer muss seinen Hund gut kennen damit ihm selbst die kleinste Witterungsaufnahme nicht entgeht. Er muss sich auskennen mit Funk, Karte und Kompass. Erste Hilfe leisten können bei Mensch und Tier. Wie man sich schon denken kann, ist die Ausbildung zum einstzfähigen Suchhund zeitaufwendig, bedarf viel Angagement, ständiger Fortbildungen und endet nie.

Dem Flächensuchhund bereitet es viel weniger Probleme als uns Menschen ein großes Gebiet im sog. Zick-Zack ab zu suchen, Gebüsche und Unterholz gründlich zu durchstöbern. Je nach Charakter können sie 1 ha. in 3 – 13 Minuten absuchen. Ein gut ausgebildeter Suchhund ersetzt gut und gerne 50 suchende Personen. Insbesondere im Dunklen ist der Hund dem Menschen weit überlegen, da er vermisste Menschen schon wittert wenn er noch weiter weg ist.

Hat der Hund die vermisste Person gefunden gibt es 3 Möglichkeiten das er dies anzeigt:

  • Verbellen: Der Hund verbellt den Gefundenen so lange bis der Führer ihn erreicht.
  • Bringseln: Hier bleibt der Hund nicht bei der gefundenen Person, sondern nimmt das Brinsel (z.B. ein Lederstück am Halsband) auf und läuft damit zum Führer. Dieser leint den Hund an und folgt ihm dann zum Fundort.
  • Frei-oder Rück-Verweisen: Nachdem der Hund den Vermissten gefunden hat, läuft er zum Führer zurück und zeigt ihm dies (individuell unterschiedlich) an. Hund und Führer begeben sich zum Fundort, der Hund läuft dabei pedelnd hin und her.

tiere_c2eb274a66feeb39e8430690362d8c18  Die Samojedenhündin Orkdomain`s SAVVY Traveler (Mutteres S-Wurfes) arbeitet seit ihrem 3. Lebensjahr als Rückverweiser in der Flächensuche.  Sie springt ihren Hundeführer an, um an zu zeigen das sie die zu suchende Person gefunden hat. Zudem ist Savvy inzwichen ein geprüfter Besuchshund, geht in Behinderteineinrichtungen und Seniorenheime.

tiere_c2eb274a66feeb39e8430690362d8c18  Savvy`s Sohn  SILAS beautiful of Whiteline ist gleichfalls in Ausbildung als Suchhund. Er absolvierte ein Anti-Jagd-Seminar und ein Obedience Seminar.

SILAS beautiful of Whiteline

SILAS beautiful of Whiteline

Der Unterschied zwischen Flächensuche und Mantrailing besteht vor allem darin, das der Färtenhund mit meist tiefer Nase einer am Boden haftenden Spur, bzw. den auf natürlichem Boden entstandenen Bodenverletzungen folgt. Der Mantrailer folgt dem menschlichen Individualgeruch, schwebenden Geruchspartikeln, meist mit mit hoher oder halbhoher Nase. Damit der auszubildende Maintrailer sich nicht an Bodenverletzungen orientiert findet sein  Training meist auf asphaltierten Flächen z.B. in der Stadt statt. Gut ausgebildete Suchhunde können später übergangslos auf allen Untergründen ihre Suche aufnehmen und verfolgen.

      

      TRÜMMERSUCHE   

Versuche in der Schweiz ergaben bei der Trümmersuche eine Erfolgsquote von 90% in 6 Minuten mit 12 Rettungshundeteams. Mit Suchgeräten und bedeutend längerer Suchzeit lag die Erfolgsquote bei nur 30 %.

Hunde die zur Suche von verschütteten Personen unter Trümmern (wie etwa nach Erdbeben, Flugzeugabsturz, Explosionen, Wohnhausbränden) eingesetzt werden, haben zuvor einige besondere Aufgaben zu bewältigen:

  • Gerätetraining: Sie lernen sicher auf Leitern, Steinhaufen, Geröll, Planken, Gittern  und anderen rutschigen und wackeligen Gegenständen zu balancieren, zu klettern und zu springen, da der Untergrund später hohe Anforderungen an sie stellt.
  • Sich entfernen können: Sie lernen ohne den Hundeführer unangeleint selbständig zu arbeiten und sich von ihm zu entfernen.
  • Gerichtetes Schicken: Der Hund lernt auf Handzeichen zu achten, in die angezeigte Richtung zu laufen, auch über Trümmer hinweg.
  • Witterung verlässlich anzeigen lernen: Nicht immer kann der Hund bis zum Verschütteten gelangen, dann muss er den Ort der stärksten Witterung anzeigen. Das Tier darf sich auch nicht durch die vielen anderen Gerüche, durch Rauch oder Lärm, weitere Suchmanschaften und Einsatzgeräte abbrigen /ablenken lassen.
  • Wetterungsresistent sein: Auch noch unter wiedrigsten Wetter-Bedingungen, in Staub und Dreck arbeiten, ohne sich ablenken zu lassen.
  • Der Hund muss wesensstark und ausdauernd sein: Schwierige Witterung und Trümmerlagen bringen oft einen Witterungsabriss mit sich. Stunden und Tagelanges suchen fordert dem  Hund und dem Führer viel ab.
  • Eine Prüfung absolvieren: Zum Begleithund, als TeamTest-Hund oder im Praktischem Gehorsein
  • Vorpüfung Trümmer und die jährlichen Trümmerprüfungen bestehen, denn nur das geprüfte Team stellt eine einsatzfähige Einheit dar.

Der Hund durchstreift das Gebiet. Er schnuppert an den Stellen, an denen sich die Opfer befinden (Aufnahme von Geruchsinformationen). Die Suche wird auf das angrenzende Gebiet ausgedehnt; der Hund bewegt sich schneller vorwärts. Entfernt er sich zu weit vom Suchgebiet, sollte er vom Hundeführer zurück gerufen werden können. Während dieser Erforschungsphase arbeiten Hund und Hundeführer mehr oder weniger unabhängig und befinden sich relativ weit voneinander entfernt.

  

Hat der Trümmersuchhund einen Verschütteten entdeckt wartet er auf den Hundeführer. Er wird durch scharren oder kratzen versuchen näher an den Verschütteten heran zu kommen, oder er stellt den Blickkontakt zum Hundeführer her, weist durch lautes, anhaltendes bellen auf das Opfer hin. Die Zusammenarbeit verläuft so, als wären die Schlussfolgerungen des Hundes und des Hundeführers aufeinander abgestimmt.

     LAWINENHUND -BERGRETTUNG

Lawienensuchhundeteams gehören meist der Bergwacht an. Besonders im alpinen Gelände, da eine spezielle Ausbildung am Berg (Rettungs- u. Bergtechnikkenntniss, Bergsteiger-Kletterkurse, Schnee.- u. Lawinenkunde etc.) unabdingbar sind. Ein ausgebildeter Hund kann in wenigen Minuten mehrere Opfer nach einem Lawinenabgang unter dem Schnee aufspüren. Die Überlebenschancen (Erfrierungsgefahr) erhöhen sich dadurch erheblich.

Zu den allgemeinen Anforderungen die ein Lawinen-, Suchhund im Dienst der Bergwacht mit sich  bringen muss, gehören natürliche Anlagen wie Robustheit, Wintertauglichkeit, Leistungsfähig, Wesensfestigkeit und Verträglichkeit. Transport im Traggeschirr, Fahrten mit Seilbahn, Lift, Pistenfahrzeug dürfen den Hund nicht beeindrucken.

Daher durchlaufen manche potentielle Suchhunde vorab einen Wesens- bzw. Veranlagungstest. Die Hundeführer in der Bergrettung orientieren sich im Umgang mit ihren Hunden an den Erkenntnissen der Verhaltensforschung beim Wolf/Hund. Sie nutzen die sozialen Veranlagungen und die vererbten Motivationen (Egoismus, stark ausgeprägte Triebe) und Emotionen der Tiere um die gewünschten Ausbildungsziele zu ereichen.

Ausbildung mit Zwang und Härte bringt keine zuverlässuge Arbeit. Das erkannte man bereits vor vielen Jahren und legte seither bei der Ausbildung viel Wert auf den Vertrauensaufbau und die tiefe Bindung  zwischen Hund und Führer (siehe ganz unten, die Eerklärungen von  Jean-Marc Poupard).

Idealerweise beginnt die schrittweise, planvolle Förderung und Ausbildung bereits im Welpenalter.

tiere_c2eb274a66feeb39e8430690362d8c18  So wie bei dieser Junghündin:  Jedie´s Gaia of my Dream SHYRA  (Ca Pa`s Enkeltochter) die vom Welpenalter an im Rettungshundezug des Arbeiter Samariter Bund RV Ulm ausgebildet wurde.

Jedie´s Gaia of my Dream SHYRA

Jedie´s Gaia of my Dream SHYRA

Weitere Bilder findet man hier:

https://www.facebook.com/photo.php?fbid=406756436049220&set=a.404245556300308.92520.122663317791868&type=1&theater

Elisa Lachenmayer schrieb: „Das wichtigste bei dieser Arbeit ist jedoch das hier nur positiv gearbeitet wird. Der Hund geht  immer mit einem Erfolg in die Pause, so bleibt der Spaß für beide erhalten, denn für den Hund ist es ja ein Spiel, bei dem er durch das Auffinden an das Objekt der Begierde kommt (Fressen, streicheln oder Spielzeug).“ 

Egal für welche Ausbildung Sie sich entscheiden, bei Noseworking bieten Sie ihrem Samojeden die Beschäftigung die ihn richtig fordert. Es ist auch eine gute Möglichkeit den Nordischen in den wärmeren  Jahreszeiten aus zu lasten.

4i_ch_W  Nachfolgend zwei Rettungshunde aus den Anfangsjahren unserer Zucht:

tiere_c2eb274a66feeb39e8430690362d8c18  „PETJA“ der Sohn von Bramblewoods Blulite Special x Grace Icy beautiful of Whiteline. Er war sehr eifrig, bereits bei seiner ersten Trümmersuche lief er gleich nach Auffinden der ersten Person zielgerichtet zur Nächsten weiter:

Icy`s Enuk beautiful of Whiteline „PETJA“

tiere_c2eb274a66feeb39e8430690362d8c18  „ARUK“ ist der Sohn von Candy beautiful of Whiteline. Er bestand seine erste Prüfung als  Rrettungshund mit 1,5 Jahren. Auf dem Bild sieht man ihn nach der bestandenen Prüfung, noch im Spezialgeschirr:  

ARUK of Bavarian White Star

     

4i_ch_W  Im Netz bin ich fündig geworden. Es gibt/gab weitere Samojeden im Rettungshundebereich:

tiere_c2eb274a66feeb39e8430690362d8c18  In der Hundestaffel der Tiroler Bergwacht: „ARES“                   http://www.tiroler-bergwacht.gv.at/index.php?id=544 

tiere_c2eb274a66feeb39e8430690362d8c18  „AKIRA“  White Dream of Magaseja ist ein ausgebildeter Rettungshund: http://www.whitedream.de/hundefreunde_s2.html

tiere_c2eb274a66feeb39e8430690362d8c18  Akarui TAKARA De Sanna Gourska liebt Mantrailing und Dogdance Tricks: http://dl.dropbox.com/u/10372154/Takara%20Blog/mantrailing.htm

tiere_c2eb274a66feeb39e8430690362d8c18  BRH-Rettungshundestaffel Ulm e. V. Die beiden Samojeden                                                                                                                   „ARON“:  Begleithundeprüfung, Fäche A, Trümmer A und                                „FLY“: noch in Ausbildung zum Rettungshund:   http://www.rettungshundestaffel.ulm.de/hunde.html

tiere_c2eb274a66feeb39e8430690362d8c18  Rettungshundestaffel Kaiserslautern e. V. Region Westpfalz. Die beiden Samojeden                                                                                                                                „KIRA„: Begleithund, Fläche A und B                                   und „SNOW“: Begleithund, Fläche A                                                    http://www.rettungshunde-kaiserslautern.de/rhs_teams.html

tiere_c2eb274a66feeb39e8430690362d8c18  Mantrailing Fan-Seiten: http://www.mantrailing-mania.de/ 

tiere_c2eb274a66feeb39e8430690362d8c18  Mantrailing Erklärungen: http://www.man-trail.at/mantrailing.html

  Bitte melden Sie mir wenn auch Ihr Samojede im Rettungshundeeinsatz  arbeitet. So kann ich ihn hier verlinken!

AUSWIRKUNGEN DER BEZIEHUNGSART ZWISCHEN HUND UND MENSCH AUF DIE TÄTIGKEIT DES HUNDES

In einer definierten Gruppe gibt es schematisch gesehen drei Arten der Beziehung: „autoritär“, „demokratisch“ und „antiautoritär“. In einer Arbeitssituation führt der Hund auf Anweisung des Führers eine Aufgabe aus. Hierbei ist er der Beherrschte, während der Mensch derjenige ist, der ihn beherrscht (Sozialstruktur vom Typ „Alpha-Omega“). In einem derartigen Rahmen ist die antiautoritäre Beziehung nicht angebracht, da sie die Ausführung einer Aufgabe unmöglich macht. Die Beziehung zwischen Hund und Mensch sollte daher zwischen autoritär und demokratisch liegen. Bei der Expedition „Licancabur-Gipfelhunde“ im April 1996 in Chile, deren Ziel unter anderem darin bestand, das Verhalten von Trümmersuchhunden im Gebirge zu erforschen, konnten wir die Auswirkung der Beziehungsarten auf das Verhalten der Hunde in Extremsituationen vergleichen.

Bei der autoritären Beziehung wird den Hunden nur ein geringer Grad an Freiheit zugebilligt. Die Suche nach den Opfern wird vollständig vom Führer geleitet, der die Technik vorgibt. Der Hund hält hierbei ständigen Blickkontakt zu ihm und zeigt das Opfer erst dann an, wenn der Führer ihn dazu auffordert. In der Dyade (hier: Zusammenarbeit zwischen zwei Partnern) erfüllen beide Komplementäre Aufgaben. Der Hund kann hierbei als die „Nase“ des Führers betrachtet werden, der weiterhin Entscheidungsträger bleibt.

Bei der demokratischen Beziehung suchen Hund und Führer den entsprechenden Bereich getrennt ab. Das Anzeigen eines Opfers ergibt sich aus einem Gegenüberstellungsprozess zwischen Hund und Mensch, so dass die Sucharbeit ein Zusammenwirken beider Partner ist.
Die Effizienz dieser beiden Beziehungsarten bei der Arbeit selbst ist vergleichbar, denn in beiden Fällen gelingtes, die Opfer zu finden. In Extremsituationen jedoch, die körperlich sehr stark an den Hunden zehren, ist die demokratische Beziehung eindeutig angebrachter.
In der demokratischen Dyade halten die Hunde unter schwierigen Bedingungen länger durch, denn es scheint so, als wären sie unter den Ermutigungen der Führer bereit und in der Lage, größere Beschwerlichkeiten zu ertragen.

In der autoritären Dyade weigern sich die Hunde, dem Führer zu folgen, sobald Beschwerlichkeiten auftreten, die ihr Leben gefährden könnten. Dieses Auflehnen kann soweit gehen, dass sie dem Führer gegenüber aggressives Verhalten an den Tag legen. Somit ist die Beziehungsart zwischen Mensch und Hund für die Erfüllung einer Aufgabe in Extremsituationen ausschlaggebend.
Die Bereitschaft des Hundes, Beschwerlichkeiten zu ertragen, scheint umso stärker zu sein, je mehr die Beziehung in der Dyade auf Gegenseitigkeit und Kommunikation beruht. Im Rahmen der Arbeit zwischen Mensch und Hund scheint es daher von Vorteil zu sein, die Beziehung demokratisch zu gestalten und einen gemeinsamen Entscheidungsprozess zwischen den Partnern anzustreben.

Jean-Marc Poupard, Forscher im Bereich
Biosoziologie, Menschen und Tiere
Universität Paris V, Sorbonne, René Descartes