Leit-Hunde-Training

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Schlittenhundetraining (c) Adelheid Weiss

Ich betrachte mich nicht als perfekten Trainer. Ich fühle mich wohl in der Gemeinschaft der Touren-, Long DistanceFahrer und ich mag Vielseitigkeitsläufe, absolvierte nicht viele Sprintrennen. Für mich zählen nicht die Fähigkeit zu Höchstgeschwindigkeit, der Samojede sollte meiner Meinung nach schwere Lasten, über einige Stunden hinweg ziehen können, also Kraft und Ausdauer besitzen. Zudem möchte ich seine Intelligenz und Eigenständigkeit fördern.

Das unsere Samojeden selbst in fortgeschrittenem Alter in der Lage sind, sowohl schnell (auch auf Langstrecken) als auch sehr ausdauernd (alpine Longdistance Strecken) zu arbeiten haben sie seit Jahren mehrfach bewiesen.

Hier gelangt man zu einem ausführlichen Beitrag zum Thema Schlittenhundesport mit Samojeden. Erstmalig erschienen in den DCNH Clubnachrichten 03/2013:                                                             REDFLOAT1   Schlittenhundesport_Samojeden

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Will man ein Samojedengespann aufbauen (egal ob groß oder klein) ist es am besten, wenn man seine Hunde selbst von Anfang an trainiert. Sicher, das trainieren eines Leithundes ist mühevoll und zeitaufwendig, vor allem für denjenigen welcher gerade erst mit einem Hund beginnt. Aber es lohnt sich, denn es fürdert die Bindung ungemein. Der Hund lernt nicht nur die Kommandos, die Stimmlage, sondern auch die Körpersprache, die „unausgesprochenen“ Kommandos, des Hundeführeres kennen. Der Samojede wird in aller Regel für seinen Originaltrainer am besten arbeiten. Es kann sogar so weit gehen, dass ein ausgebildeter Hund später nicht, oder nur eingeschränkt für einen neuen Fahrer arbeiten wird.

Gewiss, eignet sich nicht jeder Samojede gleich gut für die Schlittenhundearbeit. Nicht alle Hunde besitzen natürliche Führungsqualitäten oder sind geborene Leithunde. Unter meinen bisher über 30 ausgebildeten Samojeden aus verschiedenen Linien, gab es nur ein solches Naturtalent, aber immerhin zwei Hunde die überhaupt nicht geeignet waren. Die restlichen Samojeden waren aber durchaus zu begistern und lernfähig, der Eine oder Andere irgendwann fähig ein Team zu leiten.
Alles was man zunächst für die Ausbildung benötigt ist der Wille, die Ausdauer und die notwendige Portion Konsequenz. Innerhalb von 2 Monaten Grundausbildung wird man feststellen können, ob das Training erfolgreich war, oder eben nichts barchte. Doch sollte man vom Hund niemals enttäuscht oder gar sauer auf ihn sein, wenn es Rückschläge gibt, oder alles schief läuft! Das ist durchaus normal. Es geht nicht darum, ob ein Hund schneller läuft als der Andere. Man richtet sich immer nach dem langsamsten/schwächsten Samojeden. Es geht darum ein Team zu bilden. Ein Samojede der abgelehnt wird (egal ob bewusst oder unbewusst) spürt das. Unstimmigkeiten im Rudel sind dann vorprogrammiert. Dann kann es auch zu Übergriffen führen. Um Geschwindigkeits-Ungleichheiten im Team aus zu gleichen arbeitet man eben auf Gewicht.
Das Wichtigste ist immer die gemeinsame Freude am tun!
Das richtige Alter:  Beim Samojeden darf man noch nicht mit dem Zugtraining beginnen, wenn er erst ein halbes Jahr alt ist. Er benötigt in diesem Alter noch Zeit für sein Massenwachstum. Samojeden wachsen zwar sehr schnell, dennoch benötigen sie viel mehr Zeit, bis die Bein- und Rumpflänge ihre endgültige Länge und Größe (Umfang) erreicht haben. Dies kann sogar im Einzelfall bis zu einem Jahr dauern. Vorsorglich können sie den Hund ab dem 6. Lebensmonat ohne Narkose vorröntgen lassen und Ihren Tierarzt befragen, ob eine Hüftschädigung o.ä. vorliegt, bevor Sie mit einem leichten Training, im Alter von 10 -11 Monaten, beginnen.
Mit einem Jahr beginnt man mit der ernsthaften Zugarbeit, vorausgesetzt der Samojede ist gesund und hat nicht irgendwelche körperliche oder gravierende psychische (seelische) Probleme. Sie können bereits im Junghundealter den Grundstein für die spätere Arbeit legen, indem Sie Ihren Hund wie üblich in gutem Verhalten unterweisen, ihm erste Grundkommandos beibringen und leichte Aufgaben stellen. Geben Sie dem Samojeden (egal ob angeleint oder frei laufend) Kehrtwendungen oder Richtungswechseln (z. B. an Kreuzungen) ein entsprechendes Kommando. Er kann auch schon lernen auf ein Kommando hin, voraus zu laufen und leicht zu ziehen, auf den Weg zurück zu kehren, auf der rechten oder linken Wegseite zu laufen und ruhig stehen zu bleiben.

Kommandos:  Es spielt keine Rolle ob Sie die Kommandos in Deutsch oder Englisch geben. Vielmehr kommt es auf die Betonung an und es ist wichtig das immer die gleichen Befehle gegeben werden.

Die wichtigsten Kommandos sind: Gee oder Rechts / Haw oder Links / 180-Grad-Wendung: Come gee oder Rechts Um und Come haw oder Links Um / Go oder Geh / Whoa (gespr.: “Hua“) oder Halt / Straight ahead oder Gerade / Easy oder Langsam.
(rote Buchstaben = langgezogen und laut).
Ein “Achtung“ – Kommando kann man geben, bevor man abbiegt, oder nach dem Halten kurz, bevor man erneut startet. Das Kommando “Auf den Weg“ gebe ich immer dann, wenn der Samojede den Weg verlässt und ich wünsche, das er auf diesen zurückkehrt.

Die Trainingsausrüstung
Das Geschirr: Vor dem eigentlichen Training erfolgt die Auswahl und Anpassung des richtigen, auf Maß zugeschnittenes Geschirrs. Für die Grundausbildung verwendet man am besten ein X–Back Geschirr, möglichst mit Polsterung, bei welchem sich zwei Bänder am Rücken kreuzen und die Zugleine an der Schwanzwurzel eingehakt wird. Es darf auf keinen Fall drücken, oder zu locker gearbeitet sein und somit den Hund wund reiben. Das würde dem Samojeden die Arbeit von vorne herein verleiden.
Eine Leine: Verwenden Sie eine etwa 1 ½ –2 Meter lange, Rundflecht- oder schmale Flachbandleine, welche möglichst reißfest und leicht ist. Damit man die Leine mühelos an unterschiedlichen Stellen entlang seiner Länge ergreifen und festhalten kann, darf sie aber nicht zu dünn sein. Sie sollte an beiden Enden mit einem stabilen, aber nicht zu schweren, stabilen Haken versehen sein.
Einen Bauchgurt: Dieser wird um die Taille in Hüfthöhe gespannt und ist mit einem Ruckdämpfer versehen um plötzliche Rucke abzufedern.
Die richtigen Schuhe: Leichte Lauf- oder Tennisschuhe, mit einer elastischen Sohle, die eine Rillenstruktur hat welche Ihnen ausreichenden Halt verschafft.

Grundsätzlich gilt: Sobald der Hund das Geschirr an hat, wird konzentriert gearbeitet!
Bestehen Sie darauf das ein Befehl immer ausgeführt wird. Im Notfall müssen Sie dem Hund dabei helfen. Ihn auch schon mal energisch hochheben und in die gewünschte Position stellen, vorausgesetzt er kennt diese bereits. Ignoriert der Samojede ein Kommando nach zweimaliger Aufforderung stoppen Sie und geben es erneut.
Laufen Sie nicht vor Ihrem Hund her um ihn zum Laufen zu bringen.
Die Leine sollte immer gespannt sein.

Das Grundtraining: Ich kann hier nur einige allgemeine Tipps geben, jeder Hund ist einzigartig und muss entsprechend ausgebildet werden.

Bis zum Trainingsausgangspunkt wird der Samojede am Halsband geführt.
Kommando geben und stehen lassen. Die Leine kurz fassen und den Haken an der Geschirrschlaufe befestigen.
Herumschnüffen, Gras fressen, zu Wasserrinnen oder Pfützen laufen um zu trinken, herumdrehen u.d.m. energisch unterbinden. Erneutes Steh-Kommando geben. Die Leinenlänge erhöhen, etwa in der Leinenmitte festhalten und den Rest in der anderen Hand behalten.
Dreht sich der Hund um und kommt zurück, stellt man ihn erneut in die Ausgangsposition mit dem Kommando: Steh.
Jetzt erst kurz vor dem Start loben!
Start-Kommando geben. Wenn er richtig läuft loben!
Flott trabend (nicht schnell!) laufen.
Bei falschem Laufen anhalten und den Hund richtig hinstellen. Dreht er sich um, wird er hochgehoben und zurückgestellt. Wenn er Ihnen in den Weg läuft oder stoppt, müssen Sie die Leine kürzer fassen und quasi direkt hinter den Hacken des Hundes laufen (natürlich nicht indem man ihm weh tut).
Jederzeit mehr Leine geben, wenn der Hund gut zieht u. läuft, sowie wenn er beim Anhalten automatisch richtig steht. Immer loben, loben, loben sobald er etwas gut macht.
Ist der Samojede träge oder bummelt: leichtes ruckartiges zurückziehen an der Leine und energisch „nein“ sagen, dann zum Laufen anspornen.

Will man ein Samojedengespann aufbauen (egal ob groß oder klein) ist es am besten, wenn man seine Hunde selbst von Anfang an trainiert. Sicher, das trainieren eines Leithundes ist mühevoll und zeitaufwendig, vor allem für denjenigen welcher gerade erst mit einem Hund beginnt. Aber es lohnt sich, denn es fürdert die Bindung ungemein. Der Hund lernt nicht nur die Kommandos, die Stimmlage, sondern auch die Körpersprache, die „unausgesprochenen“ Kommandos, des Hundeführeres kennen. Der Samojede wird in aller Regel für seinen Originaltrainer am besten arbeiten. Es kann sogar so weit gehen, dass ein ausgebildeter Hund später nicht, oder nur eingeschränkt für einen neuen Fahrer arbeiten wird.

Gewiss, eignet sich nicht jeder Samojede gleich gut für die Schlittenhundearbeit. Nicht alle Hunde besitzen natürliche Führungsqualitäten oder sind geborene Leithunde. Unter meinen bisher über 30 ausgebildeten Samojeden aus verschiedenen Linien, gab es nur ein solches Naturtalent, aber immerhin zwei Hunde die überhaupt nicht geeignet waren. Die restlichen Samojeden waren aber durchaus zu begistern und lernfähig, der Eine oder Andere irgendwann fähig ein Team zu leiten.
Alles was man zunächst für die Ausbildung benötigt ist der Wille, die Ausdauer und die notwendige Portion Konsequenz. Innerhalb von 2 Monaten Grundausbildung wird man feststellen können, ob das Training erfolgreich war, oder eben nichts barchte. Doch sollte man vom Hund niemals enttäuscht oder gar sauer auf ihn sein, wenn es Rückschläge gibt, oder alles schief läuft! Das ist durchaus normal. Es geht nicht darum, ob ein Hund schneller läuft als der Andere. Man richtet sich immer nach dem langsamsten/schwächsten Samojeden. Es geht darum ein Team zu bilden. Ein Samojede der abgelehnt wird (egal ob bewusst oder unbewusst) spürt das. Unstimmigkeiten im Rudel sind dann vorprogrammiert. Dann kann es auch zu Übergriffen führen. Um Geschwindigkeits-Ungleichheiten im Team aus zu gleichen arbeitet man eben auf Gewicht.
Das Wichtigste ist immer die gemeinsame Freude am tun!
Das richtige Alter: Beim Samojeden darf man noch nicht mit dem Zugtraining beginnen, wenn er erst ein halbes Jahr alt ist. Er benötigt in diesem Alter noch Zeit für sein Massenwachstum. Samojeden wachsen zwar sehr schnell, dennoch benötigen sie viel mehr Zeit, bis die Bein- und Rumpflänge ihre endgültige Länge und Größe (Umfang) erreicht haben. Dies kann sogar im Einzelfall bis zu einem Jahr dauern. Vorsorglich können sie den Hund ab dem 6. Lebensmonat ohne Narkose vorröntgen lassen und Ihren Tierarzt befragen, ob eine Hüftschädigung o.ä. vorliegt, bevor Sie mit einem leichten Training, im Alter von 10 -11 Monaten, beginnen.
Mit einem Jahr beginnt man mit der ernsthaften Zugarbeit, vorausgesetzt der Samojede ist gesund und hat nicht irgendwelche körperliche oder gravierende psychische (seelische) Probleme. Sie können bereits im Junghundealter den Grundstein für die spätere Arbeit legen, indem Sie Ihren Hund wie üblich in gutem Verhalten unterweisen, ihm erste Grundkommandos beibringen und leichte Aufgaben stellen. Geben Sie dem Samojeden (egal ob angeleint oder frei laufend) Kehrtwendungen oder Richtungswechseln (z. B. an Kreuzungen) ein entsprechendes Kommando. Er kann auch schon lernen auf ein Kommando hin, voraus zu laufen und leicht zu ziehen, auf den Weg zurück zu kehren, auf der rechten oder linken Wegseite zu laufen und ruhig stehen zu bleiben.

Kommandos: Es spielt keine Rolle ob Sie die Kommandos in Deutsch oder Englisch geben. Vielmehr kommt es auf die Betonung an und es ist wichtig das immer die gleichen Befehle gegeben werden.

Die wichtigsten Kommandos sind: Gee oder Rechts / Haw oder Links / 180-Grad-Wendung: Come gee oder Rechts Um und Come haw oder Links Um / Go oder Geh / Whoa (gespr.: “Hua“) oder Halt / Straight ahead oder Gerade / Easy oder Langsam.
(rote Buchstaben = langgezogen und laut).
Ein “Achtung“ – Kommando kann man geben, bevor man abbiegt, oder nach dem Halten kurz, bevor man erneut startet. Das Kommando “Auf den Weg“ gebe ich immer dann, wenn der Samojede den Weg verlässt und ich wünsche, das er auf diesen zurückkehrt.

Die Trainingsausrüstung
Das Geschirr: Vor dem eigentlichen Training erfolgt die Auswahl und Anpassung des richtigen, auf Maß zugeschnittenes Geschirrs. Für die Grundausbildung verwendet man am besten ein X–Back Geschirr, möglichst mit Polsterung, bei welchem sich zwei Bänder am Rücken kreuzen und die Zugleine an der Schwanzwurzel eingehakt wird. Es darf auf keinen Fall drücken, oder zu locker gearbeitet sein und somit den Hund wund reiben. Das würde dem Samojeden die Arbeit von vorne herein verleiden.
Eine Leine: Verwenden Sie eine etwa 1 ½ –2 Meter lange, Rundflecht- oder schmale Flachbandleine, welche möglichst reißfest und leicht ist. Damit man die Leine mühelos an unterschiedlichen Stellen entlang seiner Länge ergreifen und festhalten kann, darf sie aber nicht zu dünn sein. Sie sollte an beiden Enden mit einem stabilen, aber nicht zu schweren, stabilen Haken versehen sein.
Einen Bauchgurt: Dieser wird um die Taille in Hüfthöhe gespannt und ist mit einem Ruckdämpfer versehen um plötzliche Rucke abzufedern.
Die richtigen Schuhe: Leichte Lauf- oder Tennisschuhe, mit einer elastischen Sohle, die eine Rillenstruktur hat welche Ihnen ausreichenden Halt verschafft.

Erste Trainingseinheiten: Da das Zugtraining eine völlig andere Belastung darstellt, als beispielsweise ein längerer flotter Spaziergang beginnt man zunächst mit 10 Übungsminuten. Beendet wird das Training immer dann, wenn es gerade am schönsten ist und zwar mit Streicheleinheiten. Es folgt die Pfotenkontrolle (Kommando „steh“) , dann wird das Geschirr ausgezogen und erneut gelobt. Anschließend können Sie mit dem Hund spielen oder spazieren gehen.
Man trainiert nicht jeden Tag, sondern zunächst nur 2 – 3 x wöchentlich und dehnt dann die Trainingsstrecke und –Häufigkeit langsam aus.

Grundsätzlich gilt: Sobald der Hund das Geschirr an hat, wird konzentriert gearbeitet!
Bestehen Sie darauf das ein Befehl immer ausgeführt wird. Im Notfall müssen Sie dem Hund dabei helfen. Ihn auch schon mal energisch hochheben und in die gewünschte Position stellen, vorausgesetzt er kennt diese bereits. Ignoriert der Samojede ein Kommando nach zweimaliger Aufforderung stoppen Sie und geben es erneut.
Laufen Sie nicht vor Ihrem Hund her um ihn zum Laufen zu bringen.
Die Leine sollte immer gespannt sein.

Immer wieder üben: Laufen, Halten, Stehenbleiben, Warten: der Hund darf sich nicht bewegen, die Leine muss gespannt sein.
Hängt die Leine schlaff herunter, dann bewegt man sie wellenförmig leicht rauf und runter.
Falsches Losstürmen: Leine zurückziehen.
Abbiegen: Am besten Richtungskommando geben, wenn sich der Hund etwa in der Mitte des abzubiegenden Weges befindet (so wird späteres sog. schnibbeln vermieden).
Sofort loben, sobald er richtig ab zu biegen beginnt, eventuell etwas schneller laufen, Kommando erneut geben und loben.
Falsches Abbiegen: Stoppen und Kommando erneut geben oder Vorpreschen und den Hund im Hüftbereich mit einem „Nein“ in die richtige Richtung drücken. Richtungskommando geben.
Umdrehen: Richtungskommando und Um-Kommando geben, so oft hintereinander wiederholen, bis sich der Samojede in der richtigen Laufrichtung befindet. Loben und Vorwärts-kommando geben.

Ich gehe für das Grundtraining gerne in Parks u. auf Trim-Dich Strecken, wo viele Wege kreuzen u. es auch Hindernisse gibt an denen man z.B. Slalomlaufen üben kann.

Das Training des fortgeschrittenen Hundes
Nun kann man beginnen den Hund vor dem Rad laufen zu lassen (eine entsprechende Zugstange gibt es im Fachhandel) oder vor einer Pulka. Wahlweise auch Beides.

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Wie das Rad- bzw. Pulkatraining funktioniert kann man in Fachbüchern nachlesen oder sich bei einem erfahrenen Musher das zeigen lassen.
Wenn man bereits ein gut aufgebautes Hundeteam hat kann man nach dem Grundtraining auch gleich mit der Arbeit im Gespann beginnen.

Die Eingliederung eines jungen Hundes
Möchte man junge Hunde in ein Team integrieren, gelingt einem dies am besten mit Hilfe disziplinierter altgedienter Hunde. Neulinge werden am besten gegen Ende des Trainings, wenn die Geschwindigkeit des Gespannes nicht mehr so groß ist, zunächst in die Mitte eingespannt. Sie können diese aber auch sofort einspannen, dann sollten Sie das Tempo aber von vorne herein reduzieren. Man beginnt mit etwa 3 – 4 km. Einen Junghund mit natürlichen Führungsqualitäten kann man auch zwischen die beiden Leithunde einspannen, wenn diese sich gut vertragen.
In der ersten Saison sollte man den Junghund aus Rücksicht auf seine Gesundheit noch nicht zu hart herannehmen. Überfordern sie den Hund nicht, sonst verliert er den Spaß an der Arbeit! Der geistige und körperliche Entwicklungsstand ist bei jedem Hund anders. Mancher Hund wird etwas länger benötigen, aber er kann später durchaus ein ausgezeichneter Leader werden. Bei sorgfältigem Trainingsaufbau wird er dafür noch bis ins hohe Alter hinein begeistert arbeiten können.

Im Herbst beginnt die Aufbauzeit des Trainings und im Winter ist Haupttrainingszeit. Im Frühjahr wird die Trainingshäufigkeit und Streckenlänge langsam verringert. Im Sommer fährt man nur noch kleinere Stecken bei niedrigen Temperaturen. Bei höheren Temperaturen haben die Hunde Urlaub vom Ziehen.
Nachfolgend ein Trainingsbild im Frühjahr. Noch ist es kalt, aber nicht mehr lange, dann werden die Stecken kürzer. Wasserpausen werden öfter eingelegt.

 

WELZHEIMER LOKAL-ZEITUNG 02. März 2009: „Lassen es so richtig krachen: Ein Rudel Schlittenhunde der Rasse Samojede der Züchterfamilie auf dem Wieslaufwaldweg unterwegs“ 

 

Zur Verantwortung des Mushers gegenüber seinen Hunden gehört auch, Verletzungsrisiken möglichst gering zu halten. Mangelnde Rudelstruktur und Bindung an den Musher können beim Arbeiten zur Verkrampfung des Hundes führen. Hierdurch sinkt die Leistungsfähigkeit und das Verletzungsrisiko steigt an. Dann ist der Musher möglicherweise über die Leistung seines Hundes enttäuscht, welches das Tier wiederum spürt. Ein verhängnisvoller Kreislauf beginnt.
Entscheidend für eine positive Arbeit ist auch die richtige Hundeauswahl entsprechend der jeweiligen Disziplin (Position im Gespann) in welcher der Hund eingesetzt werden soll. Dabei muss man die anatomischen Gegebenheiten des einzelnen Hundes, sowie seine Psyche berücksichtigen.
Wenn man die Hunde genau in den verschiedenen Positionen beobachtet, erkennt man bald welche Laufvorlieben (z.b. rechte oder linke Seite), Vorzüge oder Schwächen jeder einzelne Hund hat und kann ihn dementsprechend einsetzen, um eine wirtschaftliche Vorwärtsbewegung zu entwickeln.

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So nimmt der Musher meist die Motiviertesten, Mental härtesten, Klügsten und Folgsamsten an die Spitze (= Pole Position), damit sie das Gespann „führen“.

 

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Diejenigen Hunde welche später einmal diese Position einnehmen können, dahinter (= Point/Swing Position).

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Kräftige und zugwillige Hunde laufen unmittelbar vor dem Schlitten oder Trainingswagen (= Wheel Position), denn sie müssen in Kurven am meisten Kraft aufwenden.

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Von Anfang an sollte man sich darüber im klaren sein, welches Ziel man anstrebt:

Will ich einen Sprinter für Kurzstrecken, weil ich eventuell keine langen Strecken zum Üben habe und Sprintrennen fahren möchte, oder lieber einen Hund welcher später mehrere Stunden vor dem Trainingswagen, oder Schlitten arbeitet. Oder sogar Beides?
Dementsprechend arbeitet man mit dem Samojeden:
·(Long- u. Middeldistance) Den Touren bremst man bereits kurz nach dem Start leicht herunter, auf eine gleichmäßig trabende, aber flotte Gangart. Bergab läst man den Hund möglichst nicht rennen. Bergauf bleibt man auf dem Wagen oder Schlitten stehen und hilft, wenn nötig (wenn die Geschwindigkeit unter 5 Stundenkilometer fällt) durch pedalen mit. Verwendet schwere Trainingswagen, Gewichte und Lastschlitten.
·(Kurzstrecke) Der Sprinter sollte möglichst wenig traben. Darum hält man immer dann an, wenn er in diese Gangart verfällt und läuft möglichst schnell und zügig bergauf, schiebt das Fahrzeug eventuell selbst. Verwendet leichtere Trainingswagen und Sprintschlitten.
(Sprint, Long- u. Middeldistance) Beim Samojeden kann man auch gut beide Trainingsmethoden kombinieren. Man sollte das Tempo aber niemals schnell angehen, wenn man eine lange Strecken fahren möchte. Den Sommer über und in der ersten Zeit des Herbsttrainings beginnt man mit dem Sprinttraining. Allmählich wird dann das Gewicht erhöht und die Strecke verlängert. Das Tempo wird von Anfang an etwas reduziert (herunterbremsen auf flotten Trab). Bergab lässt man die Hunde zügig laufen (ca. 15 – 17 Std. km.) aber nicht sprinten. Zwischendurch dürfen sie auch schon mal rennen wenn sie Lust dazu haben. Anstiege versucht man immer zügig hoch zu kommen, wahlweise Unterstützung durch pedalen oder mitlaufen.
Hier ein Trainingsvideo mit 10 Samojeden, zum Ansehen einfach den roten Text anklicken:

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Je größer das Team ist desto wichtiger ist die Disziplin. Die Leithunde müssen natürlich sehr gut hören und Kurven sehr gut auslaufen, aber auch die nachfolgenden Hunde dürfen die Kurven nicht abkürzen bzw. „schnibbeln“. Nachfolgend ein 14er Samojeden Team.
Abbiegen an einer Spitzkehre:

14 Samojeden abbiegend A 14 Samojeden abbiegend B 14 Samojeden Training am 06.09.2010 A

Mit Schwung um die Kurve herum:

14 Samojeden Training am 06.09.2010 B 14 Samojeden Training am 06.09.2010 C

14ger Samojedenteam. Jedies x beautiful of Whiteline.

Anhalten mit allen 14 Samojeden: 

14 Samojeden. Jedies x beautiful of Whiteline.

Zuletzt das abliegen:

 14ger Samojedenteam Trainingsende

 

Notgepäck:
Es sollte unbedingt immer mitgeführt werden. Hierzu gehört
Zum Wässern: Plastikflasche oder Kanister mit zimmerwarmen Frischwasser. Zur Grundversorgung, ca. 1/2 Liter pro Hund. Auf langen Strecken mindestens ca. 1 Liter pro Hund.
Leichte, stapelbare Wassernäpfe z. B. aus rostfreiem Stahl.
Tip: Ich wässere meistens, bevor ich einen langen Berg angehe, da die Hunde nach dem Wässern gut vorangehen und ziehen. Regelmäßiges wässern auf längeren Strecken verhindert, dass die Tiere zu Gräben oder Wasserlöcher streben um den Durst zu stillen.
Booties: Es gibt, je nach Pfotenform verschiedene Größen. Grundausrüstung mindestens 4 Booties.
Booties aus Polar-Fleece sind gut geeignet für Splitwege, da sie dämpfen. Sie sind jedoch weniger geeignet bei Nässe oder im Schnee, da sie nach einiger Zeit durchnässen. In diesem Fall sind solche aus Cordura-Stoff besser. Sie sind leicht und strapazierfähig.
Tip: Wenn Sie dem Samojeden die langen Haare am Sprunggelenk abschneiden halten die Booties viel besser am Bein.
Pfotenpflege: Besonders bei tiefen, gefrorenem und nassen Schnee sollten die Pfoten mit einer fetten, wenig feuchtigkeitshaltigen Creme eingerieben werden, zum Beispiel mit Hirschtalg oder Vaseline. (Im Melkfett entdeckten Laboranten unlängst Spuren von Antibiotika; daher sparsam verwenden). So bleiben die Eisklümpchen wenigstens eine gewisse Zeitlang aus. Sind die Pfoten rissig, ist eine Behandlung mit Terramycin- oder Zinksalbe empfehlenswert.
Tip: Bevor Sie den Samojeden eincremen, schneiden Sie ihm die Haare zwischen den Ballen und die langen Haare am Sprunggelenk, ab. So verhindern Sie vorab, das sich dicke Eisklumpen zwischen den Zehen bilden, welche zu Wunden führen und das große Schneebälle am langen Fell hängen bleiben, welche den Hund beim Laufen behindern.
Rescue Remedy: Diese Bach-Blüten-Tropfen, so aufbewahren, das sie bei einem Unfall sofort griffbereit sind! bei Unfall und jeder Art von Verletzungen, zur Überwindung von Schock- bzw. Schrecksituationen, Vermeidung von kopflosem Verhalten und Vermeidung von Krämpfen. Alle 5 Minuten 4 Tropfen direkt unter die Zunge geben, bei länger bestehender Krankheit alle 2 – 3 Stunden.

Das Gewicht des ausgewachsenen Arbeitssamojeden:
Ideal ist es, wenn Sie den Rippenansatz gut fühlen können. Doch sollte der Samojede nicht zu dünn sein, denn gerade, wenn er lange Strecken läuft, oder stark gefordert wird, benötigt er körperliche Reserven.
Ausstellungshunde, welche meist 4 – 5 kg mehr wiegen, sollten im Gewicht herabgesetzt werden, bevor sie mit dem ernsthaften Training beginnen. Dies ist besonders wichtig, wenn es noch warm ist.

Wiederristhöhe Schwere Knochen Leichte Knochen
50 – 54 cm 19 – 22 kg 17 – 20 kg
55 – 58 cm 22 – 25 kg 19 – 22 kg
59 – 62 cm 23 – 28 kg 21 – 24 kg

Zuggeschirre
Mit Hilfe des Geschirrs vermag der Hund seine Zugkraft optimal auf die Zugleine zu übertragen. Geschirre sind so konstruiert, dass die größte Zuglast auf den Schultern und dem Brustkorb liegt. Darum ist das Geschirr in diesen Bereichen abgepolstert. Das falsche Geschirr kann dem Hund den Spaß am Laufen verderben, ihm Schmerzen zufügen und zu Problemen in den verschiedensten anatomischen Bereichen (der Hüftgelenke, der Schulter, im Skelettsystem, der Wirbelsäule) führen. In manchen Fällen hat der Hund wundgeriebene Stellen zwischen Oberarm und Brustbein oder im Bereich der Schultern. Um falsche, einseitigen Belastungen und Druckstellen vorzubeugen wechseln manche Langstrecken-, bzw. Tourenfahrer täglich die Geschirrart, fahren an einem Tag mit einem X – Back Geschirr und am anderen mit einem H – Back Geschirr. Geschirre werden auf die jeweilige Hundegröße zugeschnitten. Durch das dicke Fell des Samojeden fallen Mängel am Geschirr nicht so schnell auf. Sie müssen sehr genau angepasst werden, was durchaus nicht einfach ist. Die Tiere sind sehr unterschiedlich gebaut, so ist es nicht immer möglich eine Ideallösung zu finden. Für den Anfänger ist es empfehlenswert zunächst professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Es kann vorkommen, dass man beim Hund das Geschirr wechseln muss, etwa auf Grund der Unterschiede im Gewicht, dem Muskelaufbau, oder im Fellvolumen. Beim Geschirrkauf im Sommer sollte man bedenken, dass die Unterwolle in dieser Jahreszeit geringer ist oder fehlen kann. Dementsprechend muss es etwas größer ausfallen.
Der Sitz des Geschirrs wird unter leichter Zuglast beurteilt. Dabei sollte der Zug gerade nach hinten wirken.
Werden die Bänder im rechten Winkel angenäht entspricht dies nicht der Anatomie des Hundes. Bei einem solchen Geschirr liegen die Riemen nicht glatt an, sondern sind wellig. Dies kann zu Ermüdungen der Muskulatur im Wirbelsäulenbereich führen.
Beim Zuggeschirr dürfen die Bänder die Bewegungen des Schulterblattes nicht einschränken und nicht auf den Brustkorb drücken, da sie ansonsten die Ausdehnung der Lungen behindern würden. Es soll möglichst immer gleich sitzen und darf nicht verrutschen.
Der Halsausschnitt darf weder zu klein, noch zu groß ausfallen. Ein zu kleiner Halsausschnitt hindert den Hund beim freien Atmen und kann ihn sogar würgen. Beim zu großen Halsausschnitt kann das Geschirr über die Schultern rutschen und unter das Brustbein. Dies hindert den Hund erheblich in seiner Bewegungsfreiheit. Ob das Geschirr beim Ausziehen leicht oder schwer über den Kopf des Hundes geht ist kein Anzeichen für gute oder schlechte Passform!
Das Geschirr endet vor dem Schwanzansatz und hat dort eine Schlaufe durch welche sich die Länge geringfügig ausgleichen lässt. Ich persönlich bevorzuge Geschirre mit einer doppelt gelegte Schlaufe. Spanne ich den Hund direkt vor den Schlitten bzw. Trainingswagen (Wheeler), so ziehe ich die Schlaufe lang. Somit erhält der Hund mehr Bewegungsfreiheit, kann an Hindernissen seitlich ausbrechen und Kurven besser auslaufen, da der Winkel mit zunehmender Hundezahl immer spitzer wird. Läuft der Hund in einer vorderster Position (Leader, Swingdog) lege ich die Schlaufe wieder doppelt und verkürze sie somit um mehr als die Hälfte. An dieser hinteren Endschlaufe werden die Zugleinen befestigt.
Die Länge des Geschirrs ist besonders wichtig: Hängt man alle Geschirre an der doppelt gelegten Endschlaufe auf, müssen alle Geschirrkreuzungen auf der Oberseite (Schulterblattbereich) übereinanderliegen. Ist dies nicht der Fall so sollte man vom längsten Geschirr für den längsten Hund ausgehend alle Geschirre korrigieren, indem die Endschlaufen verlängert bzw. verkürzt werden, damit alle Geschirre gleich lang sind.
Fällt ein Geschirr zu kurz aus wird dem Hund auf Grund des im Winkel nach hinten gezogenen Neckline die Luft leicht abgedrosselt und der Karabinerhaken könnte auf die Kruppe schlagen. Fällt das Geschirr zu lang aus, könnte es dem Hund über sein Hinterteil in die Kniekehlen rutschen. Derjenige Hund mit dem kürzeren Geschirr bekommt beim Anziehen immer zunächst die höchste Zuglast ab, welches (besonders bei Longtouren) zu einer früher einsetzenden Ermüdung führt. Läuft ein Hund mit längeren Geschirr daneben, so bekommt er die Arbeit abgenommen, gewöhnt sich unter Umständen das Ziehen fast ganz ab. Er übernimmt eventuell die Arbeit, wenn sein Kamerad nachlässt, aber die Leistungsverluste sind groß, da überwiegend nur ein Hund arbeitet aber nie oder selten beide gleichzeitig!
Die Polsterung sollte man sich genauer ansehen: Sie wird bei einfachen Geschirren an den Kreuzpunkten der Nylongurte im Brust- und Rückenbereich einfach doppelt übereinander genäht, wodurch Druckstellen entstehen. Werden die Endbereiche rechteckig genäht, könnte es gegebenenfalls durch “Einpieksen“ zu Beschwerden und Wundreiben kommen.
Fertigt man die Geschirre selbst an, sollte man darauf achten das alle Arbeiten stabil und sauber erfolgen. Genäht wird mit einem silikonisierten Spezialfaden. Zur Fütterung des Geschirrs verwendet man am besten Fleece-Stoff oder Neopren – Stoff. Gegenüber dem herkömmlichen Teddy-Futter sind diese Stoffe wasserabweisender und wenn sie nass werden sehr schnell wieder trocken. Die Ränder des zugeschnittenen Futter – Stoff – Streifens schlägt man um und legt sie aneinander. Die Fütterung näht man direkt an das Band. Würde man den Stoffstreifen zuvor zusammennähen entstünde eine Naht die dann drücken könnte. Die Fütterung ist auf beiden Seiten mindestens 1 bis 1,3 cm breiter, damit die Ränder des Bandes nicht einschneiden können.
Die 25 mm breiten Bänder aus Polyamid, Polyäthylen o.ä. gibt es in zwei Ausführungen, als Flachband (einfach gewebt), oder als Schlauchband (doppelt gewebt). Schlauchband ist weicher, geschmeidiger und hat eine stärkere Belastbarkeit. Das Handling und der Tragekomfort ist bei der Verwendung von Schlauchband und Fleece-Fütterung besonders hoch und darum gut geeignet für das Training und für Langstrecken-, bzw. Tourenfahrer. Flachband ist nicht so stark belastbar. Man verwendet es bei allen Gelegenheiten bei denen es auf geringstes Gewicht und höchste Passgenauigkeit ankommt. Darum sind Geschirre aus Flachband eher für den Renn-Einsatz geeignet.

Für die normale Zugarbeit mit dem ausgewachsenen Hund vor dem Schlitten, Fahrrad oder Trainingswagen verwendet man H – Back- oder X – Back – Geschirre:
Das H – Back Geschirr
Bei diesem Geschirr werden die Riemen an eine halsbandartige Umrandung genäht. Die Rückenriemen sind ein kurzes Stück leicht parallel übereinandergelegt und zusammengenäht. Somit kreuzen sich die Riemen nicht über den Schultern. Der Vorteil dieser Rückengurte besteht darin, dass keine Behinderungen an den Schultern entstehen können und der Brustkorb weniger eingeengt ist, als beim herkömmlichen X – Back Geschirr. Es könnte das Alternativgeschirr für die Wheelposition sein.
Das H – Back Geschirr ist auch mit einem dichter anliegenden Halsgurt (= Collared Neck Harness) erhältlich. Frei übersetzt “ein Geschirr mit Halsband“.
Bei beiden Geschirren ist der Druck bei Zuglast auf den Schulterblättern gegenüber einem X – Back Geschirr geringer, dafür erhöht sich aber gleichzeitig die Druckbelastung auf die Halswirbel welche somit einen leichten Abwärtsdruck erhalten. Man sollte unbedingt darauf achten, dass der Bauchgurt und das Band am Hals gut passen, damit sich die Zuglast gleichmäßig auf den Bauch und den Rückengurt verteilen kann. Der hintere Kreuzeinsatz darf nicht zu weit hinten liegen, ansonsten entsteht Aufwärtsdruck auf den Lendenbogen und zudem verstärkt sich der Zug auf den Brustbeinsteg. Der obere Riemen sollte (unter Zuglast) ca.1 fingerbreit hinter dem letzten Rippenbogen liegen. Hierdurch erhält der Brustkorb während des Atmens mehr Dehnungsfreiheit.
Das X – Back Geschirr
Bei diesem traditionellen Geschirr kreuzen sich die beiden vom Hals her laufenden Bänder direkt über den Schultern. Es wird aus diesem Grund auch manchmal als Kreuzgeschirr bezeichnet. Sehr wichtig: Im Halsbereich muss das Geschirr eng (vom Brustbein bis zum Widerrist) sitzen! Auf Grund seiner Konstruktion ist es aber nicht ganz einfach den bestmöglichsten Ausschnitt zu erreichen. Die Brustkorbfreiheit ist im Gegensatz zum zuvor beschriebenen Geschirr etwas eingeschränkter. Der Kreuzeinsatz dient dazu den Druck am Lendenwirbelsäulenbogen zur Taillenbasis zu verteilen.
Um Scheuerstellen zu vermeiden sollte die Polsterung des unteren Riemens über den letzten Rippenbogen hinausgehen.
Weight – Pulling – Geschirr
Hierbei handelt es sich um ein spezielles Maß – Geschirr welches zum Ziehen schwerer Lasten (z.b. Weight – Pulling, Holzrücken) verwendet wird. Es eignet sich aber nicht für die normale Zugarbeit.
Pulka – Geschirr
Dieses Spezial – Geschirr wird zum Ziehen einer Pulka oder Roll-Pulka verwendet. Während bei den zuvor beschriebenen Geschirrtypen eine flexible Zugleine die Verbindung zum Hund darstellt, benötigt man beim Pulka – Geschirr eine Zugstange, welche in die Pulka eingesetzt wird. Bis maximal 3 Hunde laufen bei der Arbeit hintereinander in der Zugstange. Der Musher begleitet sein Gespann zu Fuß oder auf Skiern. Er kann sich also nicht auf die Kufen stellen und ziehen lassen. Es gibt Pulka – Geschirre mit verstellbaren Bauchgurt oder einem durchgehenden stufenlos verstellbaren Bauchgurt.
Schnallen – Geschirr
Zum Antrainieren von Junghunden und Anfängern verwendet man am besten ein Schnallengeschirr, welches im Hals- und Brustbereich verstellt werden kann. Dies verhindert, dass der Junghund aus dem Geschirr herausschlüpfen kann und es “wächst“ begrenzt mit. Der Brustumfang nimmt später in jedem Fall noch zu, selbst noch beim ausgewachsenen Samojeden, welcher bereits seine 1 Saison gelaufen ist. Das Lungenvolumen vergrößert sich und braucht mehr Platz. Auch die Muskeln nehmen zu. Mit diesem Geschirr kommt man nicht ewig aus, zumal die Schnallen auf Dauer unangenehm drücken könnten.
Wartung und Pflege:
Mit dem Hundegeschirr sollte man sorgfältig umgehen, besonders bei der Aufbewahrung und beim Waschen. Regelmäßiges Waschen ist notwendig da Schmutzpartikel auf den Bändern schleifen und sie somit schneller abnützen. Entweder im kaltem Wasser, oder wenn möglich bei 30° C in der Waschmaschine waschen und bei Zimmertemperatur trocknen lassen. Da die modernen Geschirre meist aus Nylongewebe gefertigt sind, nehmen sie kaum Feuchtigkeit auf. Dieses Gewebe kann sich ausdehnen (sogar bis zu 2 Größen) und es zieht sich zusammen. Aus diesem Grund darf man die Geschirre niemals zu heiß waschen oder in den Wäschetrockner geben. Man sollte sie nicht neben einer Heizung aufhängen oder heißem und trockenem Sommerwetter aussetzen. Das geschrumpfte Geschirr kann sich zwar beim Gebrauch wieder etwas ausdehnen, aber meistens nicht mehr seine Originalgröße erlangen.
Geschirre aus Polypropylen – Gewebe vertragen keine ultraviolette Sonneneinstrahlung und werden nach einiger Zeit brüchig!
Alle Geschirre und Leinen müssen regelmäßig überprüft, falls nötig repariert oder gegebenenfalls sogar ausgemustert werden.
Zentralleine, Zugleine, Neckleine, Ruckdämpfer:
Auch die Länge der Zentralleine, die Längen der einzelnen Zugleinen und der Neckleinen sollten immer wieder einmal überprüft werden um zu gewährleisten, dass sie gleich lang sind.
Leader, Swingdogs und Teamdogs schneiden die Kurve und können bereits wieder anziehen, wenn sie aus der Kurve herauskommen. Um dem Wheeldog eine bessere Beweglichkeit sowie ein leichteres Ausschwingen zu ermöglichen, sollten die Zugleinen im letzten Glied etwas länger als die übrigen sein. Diese längeren Leinen lassen die Wheeler etwas weiter nach vorne und leicht nach außen kommen, so haben sie das Gefühl ihre Vorläufer einholen zu können und sie werden motiviert etwas schneller zu laufen. Diese Verlängerung bezeichnet man auch als „wheel – section“. Für das Wheelverlängerungsstück sollte man aber mindestens 5 Hunde im Gespann führen. Man kann sich seine Zugleine selbst zusammenstellen. Hierbei werden die Zugleinenteile am besten mit kleinen Karabinern verbunden um sie bei Bedarf entsprechend zu kürzen, zu verlängern oder zu defekte auszuwechseln.
Die kürzere Neckline verwendet man meist für junge Hunde, welche sich zunächst noch an die Zugarbeit gewöhnen und ihre Balance finden müssen. Ist die Neckleine länger, so treten sie noch leicht mit den Vorderläufen darüber und können sich meist noch nicht aus dieser Lage befreien. Für den erfahrenen Hund ist die längere Neckleine aber vorteilhafter, da sie ihm mehr Bewegungsfreiheit zum ausbalancieren geben.
Der Ruckdämpfer wird zwischen Trainingswagen/Schlitten und Ansatzstück gesetzt. Er federt den Ruck beim Start ab. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen. Die Stärke richtet sich nach der Anzahl der vorgespannten Hunde. Manche Musher verzichten beim Schlitten auf diesen Ruckdämpfer, wenn die untere Verspannung elastisch ist.

datei-ordner_ba5c29fdce0ef5550ebbdf6ea24571de   TRAINING-Galerien mit SAMOJEDEN u. weiteren Rassen

rund_9d098db1d6c8bed06066c714a42af31f  SOMMERTRAINING 2009: http://www.samojedenseiten.de/Training.Felan.Ryuuki4.09/                                   Spontanes Sommer-Training am 19.09.2009 mit 2 Gespannen (12 Samojeden), u. a. mit Savvy, Ryuuki und Felan Cophyright: Adelheid Weiss)

rund_9d098db1d6c8bed06066c714a42af31f  FRÜHJAHR 2010 in Franken: http://samojedenheidi.jalbum.net/Training% 20in% 20Franken% 20im% 20Mai% 202010 /

rund_9d098db1d6c8bed06066c714a42af31f  UNSERE heimischen Welzheimer Strecken / verschiedene Trainingstage in 2012 (wird noch ergänzt):  http://samojedenheidi.jalbum.net/Training%20mit%20Samojeden/

 

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